Wenn die Figur in der Mitte des Lebens aus der Form gerät: nicht immer sind’s die Wechseljahre

Birgit Blumenschein
Birgit Blumenschein
Diätassistentin, Dipl. Medizinpädagogin
Münster
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Der Gürtel kneift am Bauch, Augenkneifen hilft beim Blick in den Spiegel aber auch nicht weiter: Viele Frauen in den Wechseljahren kennen das Phänomen, dass die Mitte des Körpers plötzlich mehr Platz für sich beansprucht als gewohnt – und gewünscht. Mit der hormonellen Umstellung und dem verminderten Grundumsatz sind die vermeintlichen Schuldigen dann oft schnell benannt. Doch ein allabendlich aufgeblähter Bauch kann auch völlig andere Gründe haben – beispielsweise eine Glutenunverträglichkeit…

Im Lauf des Lebens verändert sich der Körper – das ist völlig normal. So steht zunächst naturgegeben das Längenwachstum auf dem Programm, später investieren viele von uns in einen ansehnlichen Muskelaufbau und vielleicht strapazieren irgendwann Schwangerschaft und Geburt das Bindegewebe. Mit zunehmendem Lebensalter schleicht sich dann häufig immer mehr Gewicht auf die Waage. Grund hierfür ist in erster Linie, dass der sogenannte Grundumsatz sinkt. Damit ist die Menge an Energie gemeint, die der Körper in Ruhe benötigt, um alle lebensnotwendigen Vorgänge am Laufen zu halten. Während der Wechseljahre braucht der Körper also einfach weniger Energie – und Nahrung. 

„Wenn die Figur in der Mitte des Lebens aus der Form gerät, ist es wichtig, nicht nur auf die Hormone zu schauen, sondern auch auf die Ernährung und den Lebensstil.“

Birgit Blumenschein

Pölsterchen-Fokus rutscht plötzlich in die Körpermitte 

Wer jetzt weiter so isst, wie gewohnt, nimmt mehr Energie zu als verbraucht wird und das Zuviel verwandelt sich sukzessive in Fettpölsterchen. Hinzu kommt die Hormonumstellung: Im Zuge der Wechseljahre produzieren die Eierstöcke weniger weibliche Hormone. Wenn Frau jetzt an Gewicht zunimmt, lagern sich Pölsterchen daher eher dem männlichen Muster folgend und daher auch bauchbetont ab. Dadurch gerät bei einer Gewichtszunahme in der Lebensmitte eben häufig gerade die Körpermitte aus der Form. 

„Unser Hormonhaushalt verändert sich im Laufe des Lebens und im Zuge des biologischen Alterns – und das kann dann auch einen Einfluss auf Gewicht haben.“

Birgit Blumenschein

Energiezufuhr und Energiebedarf im Gleichgewicht

Hier heißt es einerseits, sich in Gelassenheit zu üben und bestimmte Veränderungen anzunehmen: ja, die Figur ist nicht mehr wie in der Pubertät – aber der Mindset glücklicherweise eben auch nicht. Andererseits gilt es, Energiezufuhr und -bedarf in ein gesundes Gleichgewicht zu bringen. So lässt sich der individuelle Energiebedarf durch sportliche Aktivität beispielsweise einfach und effektiv erhöhen. Eine andere Möglichkeit bietet die Umstellung der persönlichen Ernährungsgewohnheiten. Im Allgemeinen bietet es sich hierbei an, auf dem persönlichen Speiseplan den Anteil an Gemüse und Vollkornprodukten zu erhöhen. 

„Ernährung und Lebensstil sind Bereiche, die bei vielen Frauen gerade in Richtung Wechseljahre und danach wichtig zu berücksichtigen sind, um Gewichtsmanagement zu betreiben.“

Birgit Blumenschein

Zöliakie: wenn Gluten den Blähbauch bedingt

Aber Vorsicht: nicht immer sind die Wechseljahre schuld, wenn die Figur plötzlich aus der Form gerät. Mitunter passt der Gürtel auch deshalb nicht mehr, weil der Bauch durch übermäßige Gasansammlungen im Darm aufgebläht ist. Treten dazu noch andere Verdauungsbeschwerden auf oder ist beispielsweise ein Leistungsabfall spürbar, steht vor einer etwaigen Ernährungsumstellung in jedem Fall ein Besuch in der ärztlichen Sprechstunde auf dem Programm. Stellt die Ärztin oder der Arzt dann beispielsweise die Diagnose Zöliakie, muss im Folgenden Gluten konsequent vom Speiseplan gestrichen werden – und die Sache mit dem Blähbauch hätte sich in diesem Fall allein durch die glutenfreie Diät erledigt. Der Verzicht auf Gluten kann sich übrigens auch bei einem Reizdarmsyndrom symptomlindernd auswirken. Im Falle eines Blähbauchs sollte darauf geachtet werden, dass dieses Symptom auch durch Unverträglichkeiten von beispielsweise Laktose oder Fruktose ausgelöst werden kann.
 

„In den letzten Jahren mehren sich außerdem die Vermutungen, dass der Darm und seine Bakterienzusammensetzung biologisch mitaltern. Das könnte bedeuten, dass eine Veränderung der Mikrobiota - also der Zusammensetzung der Darmbakterien - einen veränderten Stoffwechsel gestaltet.“

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